Pareto-Prinzip

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Der italienische Ökonom Vifredo Pareto entwickelte gegen Ende des 19. Jahrhunderts diese Faustregel, nach ihm Pareto-Prinzip genannt: In vielen Unternehmen zeigt sich, dass 20% der Produkte für 80% des Umsatzes, analog Gewinn, verantwortlich sind. (Bei den Kosten sind häufig ebenfalls 20% der Produkte für 80% der Kosten zuständig.)

Zeichnet man die die Produkte in einer abfallenden Reihenfolge ihres Umsatzbetrages zeigt sich eine zunächst stark abfallende Kurve, welche sich im weiteren Verlauf stark abflacht und gegen Ende nur langsam der Null nähert. Diesen flachen Teil nennt man im Englischen „Long Tail“. Pareto ging davon aus, dass mit den Produkten des „Rattenschwanzes“ keine Geschäfte zu machen seien. Die Konzentration auf die starken Produkte (heute spricht man von Blockbustern) bringt einem Unternehmen dauerhaft höhere Gewinne.


Im Rahmen des E-Commerce diskutiert die Fachwelt, ob diese Faustregel bezogen auf die Märkte noch Gültigkeit besitzt. Das Internet bietet die Chance auch Produkte erfolgreich und gewinnbringend zu vermarkten, welche in der Offline-Welt den „Rattenschwanz“ bilden. Der Anteil der Blockbuster ist geringer, weil sich diese nur kurzzeitig verkaufen lassen. Produkte des Rattenschwanzes hingegen finden teilweise über einen langen Zeitraum einen steten Absatz. Der Umsatzanteil der Blockbuster sinkt bei manchen Anbietern unter 50%.


Dasselbe Prinzip mit umgekehrter Darstellung verfolgt die ABC-Analyse.



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© 2018 Professor Dr. Gert A. Hoepner FH Aachen


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