Absatzkanal: Unterschied zwischen den Versionen

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Absatzkanal beschreibt den Weg des [[Produkt]]es vom [[Produzent]]en bis zum [[Endkunde]]n. Damit ist die Tätigkeit gemeint, auf welchen Wegen die [[Angebot]]e dem [[Kunde]]n angeboten werden. Die [[Logistik]] ist jedoch ebenfalls eng mit dem Absatzkanal verbunden.
 
Absatzkanal beschreibt den Weg des [[Produkt]]es vom [[Produzent]]en bis zum [[Endkunde]]n. Damit ist die Tätigkeit gemeint, auf welchen Wegen die [[Angebot]]e dem [[Kunde]]n angeboten werden. Die [[Logistik]] ist jedoch ebenfalls eng mit dem Absatzkanal verbunden.
 
Unterschieden wird zwischen direktem und indirektem Absatz.  
 
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Beim direkten Absatz bleibt der gesamte Absatzkanal in der Verantwortung des [[Unternehmen]]s. Es verkauft direkt an seine Kunden. Dies ist häufig im [[B2B]]-Bereich, also im [[Industriegütermarketing]], der Fall. Daneben eröffnet das Internet vielfältige Chancen, auch den [[Endkonsument]]en im [[B2C]] ([[Konsumgütermarketing]]) mit diesem Absatzkanal direkt zu erreichen. Siehe auch [[Direktvertrieb]].
 
Beim direkten Absatz bleibt der gesamte Absatzkanal in der Verantwortung des [[Unternehmen]]s. Es verkauft direkt an seine Kunden. Dies ist häufig im [[B2B]]-Bereich, also im [[Industriegütermarketing]], der Fall. Daneben eröffnet das Internet vielfältige Chancen, auch den [[Endkonsument]]en im [[B2C]] ([[Konsumgütermarketing]]) mit diesem Absatzkanal direkt zu erreichen. Siehe auch [[Direktvertrieb]].
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Beim indirekten Absatz schaltet das Unternehmen mindestens einen [[Absatzmittler]] ein. Dieser erwirbt die [[Ware]] vom Unternehmen und verkauft diese auf eigene Rechnung weiter. Siehe auch [[Indirekter Vertrieb]].
 
Beim indirekten Absatz schaltet das Unternehmen mindestens einen [[Absatzmittler]] ein. Dieser erwirbt die [[Ware]] vom Unternehmen und verkauft diese auf eigene Rechnung weiter. Siehe auch [[Indirekter Vertrieb]].
  
[[Datei:Absatzwege eines Konsumgüterherstellers direkter und indirekter Vertrieb.png|300px|thumb|right|Absatzwege eines Konsumgüterherstellers direkter und indirekter Vertrieb]]
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• [[Mehr-Stufen-Kanal]]: Mind. Zwei oder mehr Absatzmittler zwischen Unternehmen und Endkunden = [[Indirekter Absatz]]  (Siehe Abbildung unterster [[Absatzweg]] als [[Zwei-Stufen-Kanal]]).
 
• [[Mehr-Stufen-Kanal]]: Mind. Zwei oder mehr Absatzmittler zwischen Unternehmen und Endkunden = [[Indirekter Absatz]]  (Siehe Abbildung unterster [[Absatzweg]] als [[Zwei-Stufen-Kanal]]).
  
Nutzt ein Unternehmen mehrere Absatzkanäle gleichzeitig, so spricht man vom [[Multi-Channel-Vertrieb]].
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Nutzt ein Unternehmen mehrere Absatzkanäle gleichzeitig, so spricht man vom [[Multi-Channel-Vertrieb]]. Sind die verschiedenen Absatzkanäle vernetzt, das heißt die [[Kunde|Kund:innen]] können während der [[Customer-Journey]] zwischen den Kanälen nahtlos wechseln, handelt es sich um [[Omni-Channel-Vertrieb]].
  
Das [[Internet]] kann sowohl im direkten als auch im indirekten Absatz eingesetzt werden. Verkauft ein Unternehmen über den eigenen [[Online-Shop]] direkt an die Endkunden, so zählt es zum direkten Absatz. Erfolgt der Absatz über einen [[Online-Händler]] (= Absatzmittler, zum Beispiel Amazon), so gehört das Internet in diesem Fall zum indirekten Absatz.
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Das [[Internet]] kann sowohl im direkten als auch im indirekten Absatz eingesetzt werden.  
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Verkauft ein Unternehmen über den eigenen [[Online-Shop]] direkt an die [[Endkunde]]n, so zählt es zum [[Direkter Absatz|direkten Absatz]].  
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© 2019 [http://www.fh-aachen.de/menschen/hoepner.html Professor Dr. Gert A. Hoepner] [http://www.fh-aachen.de/fachbereiche/wirtschaft/ FH Aachen Wirtschaftswissenschaften]
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Version vom 10. Juni 2021, 13:10 Uhr

Absatzkanal beschreibt den Weg des Produktes vom Produzenten bis zum Endkunden. Damit ist die Tätigkeit gemeint, auf welchen Wegen die Angebote dem Kunden angeboten werden. Die Logistik ist jedoch ebenfalls eng mit dem Absatzkanal verbunden. Unterschieden wird zwischen direktem und indirektem Absatz.


Direkter Absatz

Beim direkten Absatz bleibt der gesamte Absatzkanal in der Verantwortung des Unternehmens. Es verkauft direkt an seine Kunden. Dies ist häufig im B2B-Bereich, also im Industriegütermarketing, der Fall. Daneben eröffnet das Internet vielfältige Chancen, auch den Endkonsumenten im B2C (Konsumgütermarketing) mit diesem Absatzkanal direkt zu erreichen. Siehe auch Direktvertrieb.


Indirekter Absatz

Beim indirekten Absatz schaltet das Unternehmen mindestens einen Absatzmittler ein. Dieser erwirbt die Ware vom Unternehmen und verkauft diese auf eigene Rechnung weiter. Siehe auch Indirekter Vertrieb.

Absatzwege eines Konsumgüterherstellers direkter und indirekter Vertrieb


Weitere Begriffe zum Absatzkanal

Neben direkt und indirekt findet sich in der Literatur auch folgende Einteilung:

Null-Stufen-Kanal: Kein Absatzmittler zwischen Unternehmen und Kunden = Direkter Absatz (Siehe Abbildung oberster Absatzweg)

Ein-Stufen-Kanal: Ein Absatzmittler zwischen Unternehmen und Endkunden = Indirekter Absatz (Siehe Abbildung mittlerer Absatzweg)

Mehr-Stufen-Kanal: Mind. Zwei oder mehr Absatzmittler zwischen Unternehmen und Endkunden = Indirekter Absatz (Siehe Abbildung unterster Absatzweg als Zwei-Stufen-Kanal).

Nutzt ein Unternehmen mehrere Absatzkanäle gleichzeitig, so spricht man vom Multi-Channel-Vertrieb. Sind die verschiedenen Absatzkanäle vernetzt, das heißt die Kund:innen können während der Customer-Journey zwischen den Kanälen nahtlos wechseln, handelt es sich um Omni-Channel-Vertrieb.

Das Internet kann sowohl im direkten als auch im indirekten Absatz eingesetzt werden.

• Verkauft ein Unternehmen über den eigenen Online-Shop direkt an die Endkunden, so zählt es zum direkten Absatz.

• Erfolgt der Absatz über einen Online-Händler (= Absatzmittler, zum Beispiel Amazon als Händler/E-Retailer), so gehört das Internet in diesem Fall zum indirekten Absatz. Ein Marktplatz (zum Beispiel ebay oder Amazon als Marketplace) stellt einen Absatzhelfer dar. Ein Unternehmen, das über einen Marktplatz verkauft, ist im direkten Absatzkanal.



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